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Cutting Bracken

4/4 March

Traditional

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Cutting Bracken

Buan na Rainich ist ein altes keltisch-gälisches Klagelied, welches oft als Wiegenlied gesungen wurde. Über seine Herkunft gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Die schönste überlieferte Interpretation - und die romantischste - geht etwa so:

Vor langer traf ein schönes Mädchen beim Farnschneiden auf einen Elfen. Ihre Blicke trafen sich. Der Elfe erschien ihr draussen immer wieder. Bald verliebten sie sich ineinander und sie begannen, sich heimlich zu treffen. Als die Familie von der geheimen Liebe erfuhr, wurde das Mädchen eingesperrt, damit sie den Elfen nicht weiter sehen konnte, denn vor den mit geheimsnisvollen Kräften ausgestatteten Elfen bestand allseits grosse Furcht. In ihrer tiefen Trauer und in Erinnerung an die romantischen Treffen begann das Mädchen, das Lied vom Farnschneiden zu singen.

Cutting Bracken oder Buan na Rainich auf gälisch - den Adlerfarn schneiden. Farne sind in den feuchten Gegenden Nordeuropas weit verbreitet, in den Highlands ist es der Pteridium, der grossblättrige Adlerfarn.

Bracken heisst der Farn auf Englisch und auf Norwegisch, Rainich auf gälisch - ein völlig anders Wort. Interessant.

In früherer Zeit fand das Farnkraut eine ganze Reihe von Anwendungen. Entweder getrocknet als Einstreu in der Stallhaltung von Highland Cattles, als Stopfmaterial für einfache Matratzen, frisch geschnitten zum Abdecken von Getreidegarben oder zum temporären Decken von Hütten - Farn hält Insekten fern.

Das Schneiden von Farn war in den Highlands typische Frauenarbeit. Und besonders an Hanglagen eine sehr anstrengende dazu, denn der Schnitt musste zu grossen und schweren Bündeln geschnürt, auf Wagen verladen und abtransportiert werden (die Männer hatten dazu keine Zeit, sie waren entweder auf Beutezug in verfeindeten Clan-Landen, für geschäftliche oder amtliche Angelegenheiten im nächsten grösseren Ort, am Whiskybrennen oder eingesperrt).

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Die Geschichte um das Volkslied ist eine eher traurige, aber auch der Farn bereitet Sorgen: In den hügeligen zentralen Highlands Perthshires, wo keine Schnittmaschinen eingesetzt werden können, ist der wild wuchernde Farn in den letzten Jahren zu einem echten Problem geworden. Der Farn gilt heute als stark invasive Pflanzenform. Für Schafe, Kühe und Wildtiere ist der Farn giftig. Er wird von ihnen nicht gefressen und gemieden. Sogar Schafe weichen dem Farn aus und würden ihn nicht einmal zertreten, mit dem Effekt, dass der Farn vor allem an Hanglagen, wo er nicht maschinell geschnitten werden kann, zulasten der fragilen Biodiversität grossflächig und rasant zu wuchern beginnt. Zwar gäbe es wirksamee Chemikalien dagegen, wie zum Beispiel das Herbizid  Asulam. Dessen Einsatz wurde aber wegen problematischen Wirkstoffen in den letzten Jahren massiv eingeschränkt.

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Cutting Bracken - modern style

Tha mi sgith / Buain na rainich

Tha mi sgìth ’s mi leam fhìn,

Buain na rainich, buain na rainich

Tha mi sgìth ’s mi leam fhìn,

Buain na rainich daonnan

Cùl an tomain, bràigh an tomain

Cùl an tomain bhòidhich

Cùl an tomain, bràigh an tomain

H-uile latha nam ònar

Ich bin müde und ich bin allein,
Den Adlerfarn schneiden, den Adlerfarn schneiden
Ich bin müde und ich bin allein,
Den Adlerfarn für immer schneiden
Hinter dem Hügel, oben auf dem Hügel,
Hinter der hübschen Anhöhe
Hinter dem Hügel, oben auf dem Hügel,
Den ganzen Tag allein

Wer den Song gerne auf Gälisch mit singen möchte - hier ein kleiner Einstieg in das Lied und in die gälische Sprache.

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